Haben Sie gerade Ihren alten WLAN-Router aus dem Keller geholt und wollten ihn eigentlich entsorgen? Halten Sie kurz inne! Kaum jemand weiß, dass ein ausgedienter Router mit wenigen Handgriffen zu einem mächtigen Werkzeug für mehr Sicherheit im eigenen Zuhause werden kann. Wir zeigen, wie’s geht — einfach, legal und ganz ohne Bastelkram.
Warum Ihr alter Router viel zu schade für den Elektroschrott ist
Der typische Lebenszyklus eines Routers: gekauft, eingerichtet, jahrelang im Dauereinsatz – und irgendwann ausgemustert, weil der Internetanbieter auf ein neueres Modell setzt. Dabei sind viele Altgeräte voll funktionstüchtig. Was kaum jemand ahnt: Router besitzen eine erstaunliche Flexibilität und können mehr als nur Internet verteilen.

- Unabhängiges Gäste-WLAN: Schützen Sie Ihr Hauptnetzwerk, indem Sie Ihren Gästen einen eigenen, separaten Zugang bieten. So bleiben private Daten privat.
- Netzwerk-Kamera absichern: Schließen Sie IP-Kameras nur an einen isolierten Router an. Sollte jemand die Kamera hacken, bleibt Ihr Hauptnetz sicher.
- Firewall für Smart Home: Router lassen sich als zusätzliche Schutzschicht für Ihre smarten Geräte einsetzen.
So machen Sie Ihren alten Router zum Sicherheits-Booster
Ganz gleich, ob es um neugierige Nachbarn im WLAN oder Sicherheitslücken bei vernetzten Geräten geht: Ihr alter Router ist die perfekte Ergänzung.
- Router zurücksetzen.
Starten Sie mit einem Reset, um alle alten Einstellungen zu löschen. Das geht meist per kleiner Taste / Nadel an der Rückseite. - Stand-alone-Netzwerk einrichten.
Melden Sie sich über einen Laptop oder PC an der Benutzeroberfläche des Routers an. Legen Sie einen eigenen WLAN-Namen (SSID) samt starkem Passwort fest – und wählen Sie möglichst moderne Verschlüsselung (WPA2 oder WPA3). - Gastgeräte verbinden.
Alle Geräte, denen Sie keinen direkten Zugang zu Ihrem Hauptnetz geben möchten, etwa das Smart-TV, Sprachassistenten oder Gäste, verbinden Sie nun mit dem separaten Netzwerk. - Firewall-Funktion aktivieren.
Prüfen Sie im Router-Menü, ob Sie Zugriffe zwischen Netzwerken sperren können. Viele Modelle bieten dies sogar gratis an.

Praxisbeispiel: So sieht echtes Sicherheits-Upgrade aus
Ich selbst nutze einen ausgemusterten AVM Fritz!Box-Router mittlerweile als isoliertes „IoT-Netzwerk“: Alexa, Schlösser und smarte Lampen laufen darüber. Sollte ein Gerät kompromittiert werden, bleibt mein Notebook (mit allen privaten Fotos und Bankdaten) auf Nummer sicher. Einmal eingerichtet, läuft das problemlos – keine Ausfälle, kein Schwitzen.
Praktische Tipps für den Alltag
- Setzen Sie regelmäßige Updates: Manche Hersteller wie AVM liefern auch für alte Modelle noch gelegentliche Sicherheits-Updates.
- Deaktivieren Sie unnötige Dienste: Fernzugriff oder WPS gehören abgeschaltet, wenn Sie nicht gebraucht werden.
- Verstecken Sie die SSID: Nicht überall muss Ihr neues (altes) Netzwerk sichtbar sein.
Fazit: Jeder kann mehr Sicherheit aus alten Geräten holen
Was bleibt? Statt Altgeräte sinnlos im Elektroschrott zu entsorgen, lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten. Mit ein paar Klicks schenken Sie Ihrem Zuhause nicht nur ein Plus an IT-Sicherheit – Sie schonen auch Ressourcen und sind ein Stück unabhängiger von großen Technikunternehmen.
Probieren Sie’s aus! Haben Sie weitere Ideen oder Erfahrungen rund um alte Router? Schreiben Sie gern einen Kommentar – das Thema betrifft uns schließlich alle.









