Zimmerpflanzen im Winter: Warum Sie weniger gießen sollten

Wenn die Tage kürzer werden und die Heizung anspringt, neigen viele von uns dazu, Pflanzen öfter zu gießen — aus Sorge, sie könnten leiden. Dabei ist genau das Gegenteil oft das Problem. Ich habe in den letzten zehn Jahren dutzende Grünlinge gepflegt und sehe immer wieder dieselben Fehler: zu viel Wasser, zu wenig Licht, und jede Menge unnötiger Panik.

Was im Winter wirklich anders ist

Weniger Licht + kühlere Temperaturen = verlangsamtes Wachstum. Das ist keine Theorie, das sieht man an Monstera-, Philodendron- und sogar Ficus-Pflanzen: sie ziehen sich in eine Art Winterschlaf zurück. In dieser Phase benötigen sie deutlich weniger Nährstoffe und Wasser — manchmal nur ein Drittel bis die Hälfte der Sommermenge.

Warum Überwässern so gefährlich ist

  • Wurzelfäule: Staunässe fördert Pilze und schadet den Wurzeln.
  • Gelbe Blätter ohne Trockenheit: ein typisches Anzeichen für Wurzelprobleme.
  • Langsame Schimmelbildung auf Erde und Topfrand — unangenehm und schwer wegzubekommen.

Ich habe einmal eine schöne Calathea fast verloren, weil sie winterlich-dick gegossen wurde. Das Dumme: oberflächliche Feuchtigkeit sah harmlos aus, aber im Topf herrschte Dauerstau. Seitdem prüfe ich lieber zwei-, dreimal, bevor ich zur Gießkanne greife.

Praktische Anzeichen: Wann gießen, wann warten?

Die einfachste Methode: Fingerprobe. Stechen Sie mit dem Finger 3–5 cm in die Erde. Fühlt sich die Erde noch leicht feucht an, warten Sie. Ein schneller Trick: Holzstäbchen oder ein Feuchtigkeitsmesser geben zusätzliche Sicherheit.

  • Saftige Sukkulenten: gießen Sie sehr sparsam; oft reicht einmal im Monat.
  • Laubpflanzen wie Monstera/Philodendron: prüfen Sie erst bei trockener Oberfläche, dann gründlich, aber seltener.
  • Farn und Calathea: mögen mehr Luftfeuchte; Wasserbedarf ist moderat, aber nicht ständig nass.

Konkrete Tipps für Ihre Winterpflege

  1. Reduzieren Sie die Gießmenge und erhöhen Sie statt dessen die Intervalle. Besser zweimal gründlich als ständig ein Schlückchen.
  2. Stellen Sie Pflanzen nicht direkt auf Heizkörper. Warme, trockene Luft kombiniert mit nasser Erde ist ein Problem.
  3. Gruppieren Sie Pflanzen: so bleibt die Luftfeuchte um sie herum höher — besonders hilfreich für tropische Arten.
  4. Nutzen Sie Untersetzer mit Blähton oder Kies: überschüssiges Wasser kann ablaufen, ohne dass die Wurzeln dauerhaft nass liegen.
  5. Kein Dünger im Hochwinter: die Pflanzen nehmen kaum Nährstoffe auf; düngen Sie erst wieder im Vorfrühling.

Spezialfälle: Was Sie beachten sollten

Sukkulenten und Kakteen brauchen im Winter am wenigsten. Bei Orchideen hingegen verlangt die Ruhephase oft weniger gießen, aber regelmäßige Luftfeuchte. Palmen reagieren empfindlich auf trockene Heizungsluft — hier helfen Zimmerbrunnen oder ein kleines Dampfbad (kein heißes Wasser direkt an die Blätter!).

Ein schneller Plan für vier Wochen

Wenn Sie unsicher sind: stellen Sie einen simplen Rhythmus auf.

  • Woche 1: Fingerprobe; nur bei Trockenheit gießen.
  • Woche 2: Luftfeuchte prüfen, ggf. mit Sprühen oder Schale mit Wasser erhöhen.
  • Woche 3: Sichtkontrolle der Blätter; gelbe oder weiche Stellen ans Licht bringen.
  • Woche 4: optional tiefer durchwässern, wenn die obere Schicht sehr trocken ist.

Ein paar regionale Hinweise

In Deutschland sind Gartenmärkte wie Dehner, Pflanzen-Kölle oder Bauhaus praktische Anlaufstellen für Wintererde und Drainagematerial. In Berlin lohnt sich ein Besuch bei lokalen Urban-Jungle-Stores, die oft individuelle Pflegehinweise geben — persönliche Beratung spart oft Nerven und Pflanzen.

Kurz und ehrlich: weniger gießen tut mehr Pflanzen gut als mehr Sorgen. Es kostet Sie nur ein wenig Geduld und ein paar Fingerproben, aber das Ergebnis zahlt sich aus.

Teilen Sie gern Ihre Erfahrungen: Welche Pflanzen machen Ihnen im Winter am meisten Sorgen? Hinterlassen Sie einen Kommentar oder speichern Sie den Artikel, wenn er Ihnen hilft.

Efrat Wienberg
Efrat Wienberg

Hallo, ich bin Efrat 👋
KI-Texter, Content-Coach & zertifizierter Content-Spezialist (Hubspot sagt es 😉)
Fließend Englisch, Hebräisch ... und menschlich.
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