Stellen Sie sich vor: 80% aller Jobs werden nie offiziell ausgeschrieben – sie werden über Netzwerke vergeben. Klingt wie ein exklusiver Club? Tatsächlich kann jeder relevante Kontakte knüpfen, weit über das eigene Büro hinaus. Was zählt wirklich, wenn Sie nicht Chef oder Liebling der Kollegen sind? Und wie startet man ganz ohne Vitamin B?
Warum Netzwerken heute wichtiger ist denn je
Karrierechancen, Inspiration oder persönliche Entwicklung – vieles läuft heute über Beziehungen. Doch kaum jemand bringt uns bei, wie man ein Netzwerk aufbaut, in dem mehr zählt als Small Talk und gemeinsame Mittagspausen. Ehrlich gesagt: Die meisten von uns verlassen sich zu sehr auf das enge Umfeld oder hoffen, dass der Chef schon für uns sorgt. Das reicht längst nicht mehr.
- Unabhängigkeit: Sie sind nicht auf den Goodwill des Vorgesetzten angewiesen.
- Zugänge zu Projekten und Know-how außerhalb der eigenen Abteilung.
- Entwicklungsperspektiven, die Sie sonst vielleicht nie entdecken würden.
Der erste Schritt: Die richtigen Kontakte finden
Vergessen Sie Networking im Stil klassischer Visitenkarten-Partys – das ist passé. Beginnen Sie stattdessen mit ehrlichem Interesse: Wen bewundern Sie in Ihrer Branche? Welche Themen treiben Sie um? LinkedIn und XING sind ideale Einstiegspunkte, aber auch Konferenzen, Meetups oder (virtuelle) Barcamps öffnen Türen.
Mein Tipp: Suchen Sie gezielt nach Menschen aus anderen Unternehmen oder sogar aus völlig anderen Branchen. Oft entstehen daraus die spannendsten Synergien – und Sie sammeln unterschiedliche Perspektiven.
Authentisch bleiben – so geht’s
Nichts schreckt mehr ab als Anfragen nach dem Motto „Hallo, können Sie mir helfen?“. Bauen Sie stattdessen echte Beziehungen auf: Teilen Sie Artikel, kommentieren Sie Posts und bringen Sie Ihr eigenes Fachwissen ein. Und ja, es dauert – aber Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit basieren, halten länger.
- Zeigen Sie Persönlichkeit: Ein spezifischer Kommentar bleibt eher im Gedächtnis als ein generisches „Toller Beitrag“.
- Setzen Sie auf Relevanz: Schicken Sie nur Nachrichten, wenn Sie wirklich eine Verbindung sehen.
- Erzählen Sie von Ihren eigenen Erfahrungen, auch wenn etwas mal schiefgelaufen ist – das macht Sie greifbar.
So bleibt Ihr Netzwerk lebendig
Netzwerke sterben, wenn Sie sie vernachlässigen. Das Gute: Sie müssen niemanden ständig bespaßen. Ein kurzes „Wie läuft’s mit deinem Projekt?“ per Nachricht oder das Teilen eines spannenden Artikels reichen oft schon aus. Planen Sie alle paar Monate etwas Zeit für Ihre Netzwerkpflege ein.
Übrigens: Notieren Sie sich gern, wer was macht, und gratulieren Sie mal zum Jobwechsel oder Projektabschluss. Kleine Gesten können große Wirkung haben.
Praktische Tipps für Netzwerk-Einsteiger
- Starten Sie mit Zielen: Was wollen Sie durch Ihr Netzwerk erreichen?
- Wen kennen Sie bereits außerhalb des aktuellen Arbeitsplatzes?
- Investieren Sie in eine kurze, prägnante Vorstellung – digital und face-to-face.
- Vermeiden Sie Massenanschreiben – lieber weniger, dafür gezielt.
Fazit: Ihr Netzwerk, Ihre Unabhängigkeit
Warten Sie nicht, bis der Chef Sie weiterempfiehlt oder das Team das Netz für Sie spinnt. Sie entscheiden, wie vielfältig, spannend und hilfreich Ihr Netzwerk wird. Klar, am Anfang kostet es Überwindung. Doch oft genügt ein ehrliches Gespräch, um einen neuen Impuls zu bekommen – oder gar den nächsten Karriereschritt.
Welche Erfahrungen haben Sie schon gemacht? Teilen Sie gern Ihre besten Networking-Tricks in den Kommentaren. Denn gemeinsam ist Networking leichter!