Sie haben genug von überteuerten Flaschen, deren Inhaltsstoffe Sie nicht aussprechen können? Ich auch. Selber rühren ist einfacher, als viele denken — und oft wirksamer. In diesem Text zeige ich praktikable Rezepte, Sicherheitsregeln und echte Tricks, die ich in meiner Berliner Küche über Jahre erprobt habe.
Warum DIY-Reiniger Sinn machen
Selbstgemachte Putzmittel reduzieren Plastikmüll, Transportkosten und synthetische Zusätze. Viele Produkte aus dem Supermarkt enthalten Tenside, Duft- und Konservierungsstoffe, die Wasserläufe belasten. Außerdem: Mit einfachen Zutaten aus dem Drogeriemarkt (Rossmann, dm, Lidl) sparen Sie in der Regel zwischen 50 und 80 Prozent gegenüber Markenartikeln.
Basiszutaten, die in keiner Küche fehlen sollten
- Weißer Haushaltsessig (5–10%): gut für Kalk, nicht für Naturstein
- Natron (Backsoda): Scheuert, neutralisiert Gerüche
- Zitronensäure: wirksam gegen Kalk, ideal für Wasserkocher
- Spiritus oder Alkohol (>=70%): entfettet und trocknet schnell
- Spülmittel (ein Tropfen reicht): als Tensid

Praktische, getestete Rezepte
Allzweckreiniger (für Fliesen, Küche, Türen)
500 ml warmes Wasser + 50 ml Essig + 1 TL Spülmittel. In eine Sprühflasche füllen, kurz schütteln. Nicht auf Marmor oder Granit verwenden. Wirkstoff: Essigsäure löst Fett- und Kalkbeläge, Spülmittel nimmt Schmutz auf.
Glas- und Spiegelreiniger
300 ml Wasser + 200 ml Spiritus + 1 EL Essig. Sprühflasche, mit einem Mikrofasertuch nachwischen. Spiritus beschleunigt das Trocknen und verhindert Schlieren. Achtung bei lackierten Flächen.
Toiletten-Reiniger (schnell & effektiv)
100 g Natron + 100 ml Essig ins Klo geben — kurz sprudeln lassen, dann 30 Minuten einwirken und bürsten. Für hartnäckigen Kalk 2 EL Zitronensäure in 250 ml heißem Wasser anrühren, auftragen, einwirken lassen.
Fettlöser für den Herd
2 EL Natron + etwas Spülmittel + ausreichend Wasser zu einer Paste verrühren. Auftragen, 10–15 Minuten einwirken lassen, mit einem feuchten Tuch abwischen.
Sicherheitstipps — genau hinsehen
- Nie Bleichmittel mit Essig oder Ammoniak mischen — es entstehen giftige Gase.
- Etikettieren Sie Behälter klar: Inhalt, Datum, Gefahrenhinweis.
- Auf Naturstein (Marmor, Kalkstein) keinen Essig oder Zitronensäure verwenden.
- Bei Flecken auf Textilien zuerst an einer unauffälligen Stelle testen.

Ein praktischer „Wow“-Fakt
Viele DIY-Anhänger mischen Natron und Essig als Allheilmittel. Die Mischung reagiert heftig — sprudelt und wirkt mechanisch — das Resultat ist jedoch größtenteils Wasser und Natriumacetat. Für langanhaltende Reinigung ist die Kombination oft ineffizient; besser nacheinander anwenden: erst Natron einreiben, dann Essig für punktuelle Reaktion.
Tipps zur Lagerung und Ausstattung
- Wiederverwenden: Alte Glasflaschen oder Sprühflaschen von Rossmann/dm sind ideal.
- Microfasertücher sparen Reinigungsmittel — trocken poliert, feucht reinigt besser.
- Beschriften Sie Mischungen, halten Sie sie kindersicher verschlossen.
- Kaufen Sie Zitronensäure in größeren Packungen bei Edeka oder Bio-Läden — preiswerter und praktisch.
Fazit
Selbermachen ist kein esoterischer Trend, sondern pragmisch: Sie sparen Geld, reduzieren Müll und wissen, was im Putzmittel ist. Manche Bereiche (z. B. spezielle Desinfektion im medizinischen Umfeld) benötigen weiterhin Industrieprodukte — das sollte man respektieren. Für den Alltag jedoch reichen wenige Zutaten und ein bisschen Übung.
Probieren Sie eines der Rezepte aus und berichten Sie, wie es bei Ihnen wirkt — oder teilen Sie Ihren eigenen Trick. Ich lese gern Ihre Kommentare und ergänze die Sammlung mit regionalen Tipps aus München, Hamburg oder Berlin.









