Natron ist kein Zaubermittel, aber fast jeder Putzprofi hat es in der Tasche — weil es funktioniert, günstig ist und selten Ärger macht. Ein simples Pulver, das Kalk, Geruch und dunkle Fugen in Schach hält. Wenn Sie noch mit chemischen Reinigern kämpfen, könnte dieser alte Hausmittel-Trick Ihre Routine vereinfachen.
Warum Natron? Kurz und praktisch
Natron (Natriumbikarbonat) ist ein mildes Schleifmittel und basisch — das macht es ideal, um organische Verschmutzungen zu lösen und unangenehme Gerüche zu neutralisieren. Es ist biologisch abbaubar, günstig (erhältlich bei dm, Rossmann, Rewe oder Aldi) und vielseitig einsetzbar. Profis schätzen die Kombinationsmöglichkeiten: Paste für hartnäckige Stellen, Pulver zum Deodorieren, mit Essig ein Boost für Rohre.
Konkrete Anwendungen im Bad
- Fugen: Aufhellen ohne aggressive Chemie
- Waschbecken und Badewanne: Seifenrückstände entfernen
- Abfluss: Gerüche und kleine Verstopfungen beseitigen
- Duschkopf und Armaturen: Mattes Chrom wieder glänzen lassen (vorsichtig)
- Textilien: Badematten und Handtücher geruchsneutralisieren
Anleitung: So wenden Sie Natron richtig an
Ein paar einfache Rezepte, die ich selbst in Berliner Altbauwohnungen und bei Kunden in München ausprobiert habe.

Fugen reinigen: Mischen Sie 3 Teile Natron mit 1 Teil Wasser zu einer dicken Paste. Auf die Fuge auftragen, 15–30 Minuten einwirken lassen, dann mit einer alten Zahnbürste schrubben und gut abspülen. Bei sehr dunklen Fugen hilft ein kleiner Spritzer Wasserstoffperoxid, aber erst an unauffälliger Stelle testen.
Badewanne und Waschbecken: Eine dünne Paste auftragen, 10–20 Minuten wirken lassen, mit einem feuchten Schwamm in kreisenden Bewegungen abreiben. Spart oft aggressive Reiniger.
Abfluss auffrischen: Geben Sie 100 g Natron in den Abfluss, danach 200 ml Essig. Es schäumt kurz; nach 10–15 Minuten mit heißem Wasser nachspülen. Das löst Fett und neutralisiert Gerüche — nicht geeignet, wenn Ihr Rohrsystem sehr alt und spröde ist.
Gerüche aus Textilien: Streuen Sie Natron auf die trockene Badematte, lassen Sie es ein paar Stunden einwirken, dann absaugen. Bei Handtüchern 50–100 g im Waschgang mitwaschen für frischen Duft.
Tipps vom Profi — kleine Kniffe, große Wirkung
- Nutzen Sie alte Zahnbürsten und Pinsel aus dem Baumarkt (IKEA, Hornbach) — sie sind günstiger als spezialisierte Werkzeuge.
- Bei hartnäckigen Seifenresten: zuerst Natronpaste, dann kurz mit Essig nachbehandeln — aber niemals in geschlossenen Behältern mischen.
- Natron wirkt abrasiv — vermeiden Sie die Anwendung auf poliertem Marmor, Kalkstein oder empfindlichen Beschichtungen, da sie matt werden können.
- Für punktuelle Aufhellungen reicht oft die Kombination Natron + Sonnenlicht: Paste auftragen, einige Stunden in die Sonne (Fensterbank oder Balkon), danach abspülen.

Was Sie vermeiden sollten
Natron ist nicht völlig harmlos: Übermäßiges Schrubben kann Oberflächen zerkratzen, und auf Naturstein kann es Schäden verursachen. Mischen Sie Natron niemals unkontrolliert mit starken Bleichmitteln oder Ammoniak. Der klassische Natron‑+‑Essig-Trick ist praktisch, aber eher ein mechanischer Reinigungsschub durch die Schaumbildung — nicht immer die chemische Lösung.
Ein kleiner „Wow“-Fakt
Natron kann Gerüche neutralisieren, ohne sie nur zu überdecken. Es reagiert mit sauren, geruchsbildenden Verbindungen und bindet sie, statt sie zu überlagern — deshalb riecht ein Raum nach dem Absaugen von Natron oft wirklich frischer.
Fazit
Für die tägliche Badezimmerpflege ist Natron ein verlässlicher Begleiter: günstig, vielseitig und effektiv. Es ersetzt nicht immer das professionelle Spezialprodukt, aber in vielen Fällen sparen Sie Zeit, Geld und Nerven. Probieren Sie die Paste an einer unauffälligen Stelle — und behalten Sie ein kleines Glas im Schrank.
Haben Sie eigene Tricks mit Natron? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren — die besten Tipps sammeln wir gern für die nächste Runde.









