Dein Abfluss riecht nach Braten und bleibt langsamer als sonst? Wenn du gerade Öl in den Ausguss gekippt hast, stopp jetzt — das kann teuer werden. Ich habe in meiner Praxis oft gesehen, wie ein Löffel Fett eine Küche lahmlegt und Reparaturen in die Hunderte Euro treibt.
Warum du das jetzt lesen musst: Es geht nicht nur um Verstopfungen, sondern um Schäden an Rohren, Kanalnetz und Umwelt — besonders in deutschen Altbauten mit engen Leitungen.
Warum Speiseöl zum Albtraum wird
Ich bemerkte schon bei meinem ersten Einsatz: Öl sieht flüssig aus, verhält sich aber anders im Rohr. Beim Abkühlen verfestigt es und klebt an den Innenwänden wie Kleber.
Was passiert im Rohr?
- Heißes Öl fließt, kühlt ab und bildet eine fettige Schicht.
- Mit Seifenresten und Schmutz entsteht eine feste Masse — ähnlich einem kleinen „Fatberg“.
- Diese Schicht verengt das Rohr, Wasser staut sich, Geruch und Rückstau folgen.
Ein Esslöffel Speiseöl kann über Jahre hinweg Probleme verursachen — besonders in älteren Leitungen unter Berliner Altbauten oder Münchner Mehrfamilienhäusern.
Speiseöl vs. Altöl (Motoröl) — die zwei Gefahren
- Speiseöl: verstopft Rohre, stinkt, belastet Kläranlagen.
- Motoröl: enthält Schadstoffe, darf niemals in die Kanalisation — das ist in Deutschland illegal und umweltschädlich.
Was du sofort tun solltest, wenn gerade Öl in den Abfluss lief
Aktion zählt: je früher, desto besser.
- Kein Wasser nachgießen — das verteilt das Öl nur weiter.
- Wenn noch warm: mit Küchenpapier aufnehmen und in den Restmüll werfen.
- Ist schon viel rein: Öl in ein Gefäß schütten (z. B. PET-Flasche), verschließen und zum Wertstoffhof bringen.
Übrigens: Viele Gemeinden in Deutschland erlauben kleine Mengen Speiseöl im Restmüll, größere Mengen gibst du beim Wertstoffhof oder einer Schadstoffannahme ab.
Praktischer Life‑Hack: Sauber entsorgen ohne Chaos
Mein bewährter Trick: Gieße heißes, gebrauchtes Öl in eine leere PET‑Flasche, lass es abkühlen, verschließ die Flasche und bring sie zum Wertstoffhof oder in die Schadstoffannahme. Kein Geruch, kein Abflussproblem.
Schritt-für-Schritt:
- Lass das Öl leicht abkühlen (nicht komplett erstarren).
- Filtere grobe Reste mit einem Kaffefilter oder Sieb.
- Fülle in eine feste Flasche und verschließe sie.
- Beschrifte die Flasche und bring sie zum Wertstoffhof.
Wenn’s schon verstopft ist: Sofortmaßnahmen für Zuhause
Bevor du den teuren Klempner rufst, probiere diese Reihenfolge — hat mir oft geholfen.
- Heißes Wasser (kein kochendes, gerade so heiß) mit 1–2 Esslöffeln Geschirrspülmittel in den Abfluss gießen — Seife löst Fett.
- Danach eine Mischung aus Backpulver und Essig: 2 EL Backpulver, 100 ml Essig, kurz einwirken lassen, dann heißes Wasser nachspülen.
- Wenn nichts hilft: Siphon unter der Spüle abschrauben und manuell reinigen (Handschuhe!).
- Bei hartnäckigen Ablagerungen: Klempner rufen — Spezialwerkzeug und Hochdruck sind manchmal nötig.
Achtung: Chemische Rohrreiniger können Rohrmaterial angreifen und sind keine ewige Lösung.
Langfristig: So vermeidest du Probleme (und teure Rechnungen)
- Sammle Altöl in einer Flasche — regelmäßig zum Wertstoffhof bringen.
- Wische Pfannen mit Küchenpapier aus, statt ins Waschbecken zu schütten.
- Nutze ein Sieb im Abfluss, das Speisereste auffängt.
- Informiere dich bei deiner Stadt (z. B. Berliner BSR, Stadtreinigung München), wie Speiseölentsorgung vor Ort geregelt ist.
Was der Klempner wirklich macht — und was er dir nicht immer sagt
In meiner Arbeit sehe ich zwei Typen: den Notfall-Kunden, der spät anruft, und den, der regelmäßig kleine Maßnahmen macht. Der erste zahlt mehr. Der zweite hat Ruhe — und saubere Rohre.
- Klempner entfernen Ablagerungen mechanisch oder mit Heißwasser-Hochdruck.
- Bei älteren Rohren kann dauerhafte Ablagerung zu teurem Austausch führen — das zahlt keiner gern.
Kurzes Fazit
Gieß kein Öl in den Abfluss — weder Speise- noch Motoröl. Eine einfache PET‑Flasche und ein Trip zum Wertstoffhof sparen dir später Hunderte Euro.
Hast du schon mal eine fette Verstopfung erlebt oder einen cleveren Trick zur Ölentsorgung? Schreib es unten — andere Leser (und mein nächster Einsatz) werden es dir danken.
