Die Frage ist aktuell wie selten: Setzen Sie auf Gas oder auf Strom — vor allem Induktion — wenn Sie jetzt Ihren Herd erneuern?
Zwischen Energiekostenschocks, Ausbau der Erneuerbaren und dem Wunsch nach schneller, effizienter Küche steckt mehr Praxis als Ideologie.
Ich arbeite seit Jahren mit Küchenstudios in Berlin und München zusammen und sehe täglich, wie sich Entscheidungen in der Realität auszahlen.
Was hat sich 2025 verändert?
Seit 2022 ist der Gaspreis volatil geblieben, die Politik beschleunigt die Elektrifizierung, und immer mehr Neubauten setzen auf Wärmepumpen und starken Stromanschluss.
Gleichzeitig werden Induktionsfelder in Deutschland technisch ausgereifter und preislich attraktiver — von Bosch über Siemens bis Miele.
Für Altbauwohnungen bleibt die Frage des Anschlusses und der Lüftung entscheidend.
Effizienz, Betriebskosten und Umwelt
Kurz gesagt: Induktion gewinnt in Effizienz, Gas punktet bei direkter Temperaturkontrolle.
Induktion wandelt etwa 85–90% der eingesetzten Energie in Wärme im Topf um; Gas liegt deutlich darunter, oft bei 40–55%.
Ökologisch betrachtet reduziert sich Ihr CO2-Fußabdruck, wenn Ihr Strommix grüner wird — und das wird er sukzessive.

Praktische Vor- und Nachteile
- Induktion: Schnell, sicher (keine offene Flamme), leichte Reinigung, benötigt passende Töpfe (magnetisch).
- Gas: Beste Kontrolle für Profi-Köche, funktioniert mit jedem Geschirr, aber offene Flamme, Gerüche und Restsicherheit beachten.
- Hybrid/Dual-Fuel: Gasherd mit elektrischem Backofen oder umgekehrt — gute Lösung, wenn Sie das Beste aus beiden Welten wollen.
Was kostet die Umstellung wirklich?
Achten Sie auf drei Posten: Anschaffung, Installation, laufende Kosten.
Ein Induktionsherd ist in Einstiegsversionen oft günstiger als ein hochwertiges Gasgerät; dafür steigt die Installationsrechnung, wenn ein Starkstromanschluss (400V, Drehstrom) nötig ist.
Gas erfordert eine Leitungsprüfung, ggf. neue Absperrvorrichtungen und regelmäßige Dichtheitsprüfungen nach DVGW-Vorgaben.
Checkliste: Welcher Herd passt zu Ihnen?
- Wohnen Sie im Altbau oder Neubau? (Altbau: Gasanschluss häufig vorhanden.)
- Wie kochen Sie? (Schnelles Anbraten vs. langsames Schmoren)
- Gibt es Platz für Abluft/Haube? (Bei Gas besonders wichtig.)
- Verfügbarkeit von Starkstrom im Sicherungskasten?
- Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit (Kinder, ältere Menschen)?

Konkrete Empfehlungen aus der Praxis
Wenn Sie viel und präzise kochen (Wok, flambieren), empfehle ich ein Dual-Fuel-Set oder ein hochwertiges Gasfeld von Marken wie Neff oder Bosch.
Für Familien, Haushalte mit Kindern oder wenn Sie Energie sparen wollen: Induktion von Siemens, Miele oder Beko ist Alltagstauglich und schnell.
Und ein Tipp: Kaufen Sie nicht nur nach Wattangabe — schauen Sie auf Power-Management (Leistungbegrenzung), Bräterzone und smarte Features, wenn Sie viel backen.
Einfache Maßnahmen, die Kosten senken
- Deckel beim Kochen auflegen, Temperaturen frühzeitig reduzieren.
- Induktionsgeeignetes Kochgeschirr: Investition amortisiert sich durch schnellere Kochzeiten.
- Bei Gas: regelmäßig die Dichtung prüfen und Abzugshaube optimal einstellen.
Mein Fazit
Es gibt kein allgemeingültiges „richtig“. Für die meisten Haushalte in deutschen Städten ist Induktion 2025 die praktischere, zukunftssichere Wahl — sofern der Stromanschluss passt.
Gas bleibt unersetzlich für eine kleine Gruppe von Kochenthusiasten und in Regionen mit stabilem, günstigem Gasangebot.
Entscheiden Sie nach Lebensstil, Budget und Anschlussmöglichkeiten — und nicht nach Schlagworten.
Teilen Sie gern Ihre Erfahrungen: Kochen Sie schon mit Induktion? Oder schwören Sie weiter auf Gas? Hinterlassen Sie einen Kommentar oder speichern Sie die Checkliste für Ihre nächste Küchenplanung!









