Wussten Sie, dass das Badezimmer einer der gefährlichsten Orte im Haus für Menschen ab 60 ist? Ein einziger Ausrutscher kann gravierende Folgen haben. Viele denken erst nach einem Sturz über Veränderungen nach – dabei lassen sich mit gezielten Anpassungen viele Risiken von Anfang an vermeiden. Sie müssen kein Technikprofi oder Handwerker sein, um Ihr Bad sicher und trotzdem wohnlich zu gestalten. Hier zeige ich Ihnen, worauf es wirklich ankommt.
Stolperfallen erkennen und entfernen
Schauen Sie sich Ihr Bad einmal mit frischem Blick an. Badematten, Duschvorleger oder rutschige Fliesen? Alles Kandidaten für einen Unfall. Der einfachste Schritt: Rutschfeste Badteppiche mit Gummierung, die am Boden haften und nicht verrutschen. Verzichten Sie, wenn möglich, auf lose Teppiche – sie sehen zwar schön aus, erhöhen aber das Unfallrisiko.
Mehr Halt durch Haltegriffe
Haltegriffe sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Weitsicht. Besonders sinnvoll sind sie neben der Toilette, beim Einstieg in die Dusche oder Badewanne und am Waschbecken. Moderne Griffe müssen nicht aussehen wie im Krankenhaus: Es gibt dezente, edle Designs aus Edelstahl oder sogar in Holztönen, die sich harmonisch in Ihr Bad einfügen. Beim Einbau unbedingt auf die Tragfähigkeit achten und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Barrierearme Dusche: So gelingt die Umrüstung
Der Einstieg in die Badewanne oder in eine Dusche mit hoher Kante ist eine der Hauptquellen für Stürze. Überlegen Sie, ob ein bodengleicher Duscheinstieg möglich ist. Viele deutsche Fachbetriebe bieten unkomplizierte Nachrüstlösungen, die selbst in kleinen Bädern funktionieren. Wer keine Komplettsanierung plant, kann zumindest mit einem stabilen Duschstuhl und einer Handbrause enorm viel Komfort und Sicherheit gewinnen.
Beleuchtung: Kleine Veränderung, große Wirkung
Ein unterschätzter Faktor ist das Licht. Viele Badezimmer sind abends oder nachts nicht ausreichend beleuchtet. Bewegungsmelder mit sanftem Nachtlicht machen den Weg von Schlafzimmer zum Bad sicherer – selbst bei müden Augen. Achten Sie außerdem auf blendfreie Leuchten und eine gleichmäßige Ausleuchtung des Spiegels.
Technische Helfer, die das Leben leichter machen
- Automatischer Wasserstopp: Schützt vor Überschwemmungen und klassischen „vergessenen Wasserhähnen“.
- Erhöhte Toilettensitze: Erleichtern das Aufstehen und entlasten Knie und Rücken.
- Elektronische Notrufsysteme: Auf Knopfdruck Hilfe holen, auch wenn das Handy außerhalb liegt.
Kleine Veränderungen, große Wirkung
Viele denken, dass seniorengerechte Anpassungen teuer und kompliziert sind. Das stimmt nicht! Zuverlässige Haltegriffe, rutschfeste Matten und eine bessere Beleuchtung kann in jedem Alter und zum kleinen Preis nachgerüstet werden. Die wichtigste Anpassung jedoch: Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst und scheuen Sie sich nicht, Fachberatung – zum Beispiel bei der örtlichen Wohnberatungsstelle – in Anspruch zu nehmen. In Deutschland gibt es zudem viele Förderprogramme, etwa von der KfW, die barrierefreies Umbauen bezuschussen.
Fazit: Ein Bad, das mitdenkt
Sicherheit im Badezimmer bedeutet Freiheit im Alltag. Jeder Schritt, den Sie jetzt machen, gibt Ihnen oder Ihren Angehörigen Lebensqualität zurück. Haben Sie selbst schon etwas im Bad optimiert? Schreiben Sie unten Ihre Erfahrungen und Tipps – lassen Sie uns voneinander lernen!