Es gibt ein unscheinbares Drittel im Bett vieler Paare – und nein, ich meine nicht den Hund. Die Rede ist vom Smartphone. Studien zeigen: Mehr als 70 % der Deutschen benutzen ihr Handy sogar im Schlafzimmer. Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, kann die Beziehung schleichend vergiften. Aber wie schlimm ist das Problem wirklich? Und was kann man ganz praktisch dagegen tun?
Wenn das Handy wichtiger wird als der Partner
Ich bekomme das nicht nur im Freundeskreis, sondern auch in meiner Arbeit als Redakteur mit: Handys sind überall – auch dort, wo sie uns am meisten ablenken sollten. Psychologen nennen das „Phubbing“: Jemand ignoriert den Partner, weil er ständig aufs Handy starrt.
- Durchschnittlich 88 Mal tippen Deutsche pro Tag aufs Display.
- Laut einer Umfrage fühlt sich jeder zweite Partner durch Smartphone-Nutzung verletzt.
- Folge: Weniger Nähe, echte Gespräche werden rar, kleine Missverständnisse häufen sich.
Ganz ehrlich: Wer abends lieber Instagram checkt als zuzuhören, signalisiert fehlendes Interesse. Das nagt an Vertrauen und Geborgenheit. Oder haben Sie schon mal einen guten Streit per WhatsApp beigelegt?
Warum Handys echte Beziehungskiller sein können
Für viele Paare ist das Smartphone zur Routine geworden. Was harmlos aussieht (“nur kurz E-Mails lesen”), ist oft eine Flucht aus der Zweisamkeit. Experten warnen: Gewohnheiten wie diese untergraben Schritt für Schritt die Bindung.
Mir ist es auch schon passiert: Während mein Partner was erzählt, summt mein Handy – und schwupps, bin ich gedanklich raus. Man denkt, das läuft einfach nebenher. Tatsächlich aber fühlt sich das Gegenüber übergangen oder – noch schlimmer – einfach unwichtig.
Praktische Tipps: So bringen Sie das Smartphone (wieder) unter Kontrolle
Die gute Nachricht: Sie müssen das Handy nicht komplett verbannen. Aber klare Regeln helfen, das Miteinander zu schützen. Hier sind meine erprobten Tipps:
- Handy-freie Zeiten vereinbaren: Gemeinsames Essen, Filme oder ein Spaziergang – ganz ohne Display.
- Benachrichtigungen stummschalten: Insbesondere ab 20 Uhr oder während wichtiger Gespräche.
- Klein anfangen: Schon 15 Minuten am Tag bewusst ohne Handy mit dem Partner verbringen bringt messbar mehr Nähe.
- Bewusstes Verabschieden vom Scrollen: Wer am Abend die Geräte im Flur lässt (und nicht am Bett), schläft nachweislich besser – und redet auch mehr.
Diese kleinen Rituale zeigen dem anderen: “Du bist mir wichtiger als mein Feed.”
Wie Sie gemeinsam neue Gewohnheiten schaffen (& dabei Spaß haben)
Es hilft, offen über das eigene Gefühl zu sprechen – ohne Vorwürfe oder Sarkasmus. Viele Paare wissen gar nicht, wie sehr das Handy den Alltag dominiert. Machen Sie einfach mal das Experiment: Eine Woche lang mindestens ein gemeinsamer Abend – digital detox. Die meisten Paare merken bereits nach kurzer Zeit, wie sie entspannter sind und mehr Gespräche entstehen.
Und ja, am Anfang gibt’s vielleicht ein paar Augenrollen. Aber oft entwickeln sich daraus neue, gemeinsame Routinen: zusammen kochen, rausgehen oder Lieblingsmusik hören – ohne paralleles Scrollen.
Fazit: Weniger Handy, mehr Nähe – es lohnt sich
Handys sind nützlich, keine Frage. Aber in der Beziehung geht es um echte Nähe, nicht um blaue Häkchen. Wer bewusster mit dem Handy umgeht, investiert in Zufriedenheit – bei sich selbst und beim Partner. Probieren Sie es selbst aus – und teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen oder Tipps in den Kommentaren!