Wussten Sie, dass ein Liter Haushaltsessig oft weniger kostet als eine Flasche Marken-Glasreiniger — und genauso gut funktioniert? Viele Leute greifen reflexhaft zu teuren Sprays, dabei reicht ein einfacher Mix aus Essig, Wasser und Mikrofasertuch, um Schlieren und Kalk zu beseitigen. Ich putze seit Jahren Fenster in Altbauten und Neubauten und verrate hier, wie Sie schneller, sauberer und günstiger arbeiten können.
Warum Essig funktioniert
Haushaltsessig enthält Essigsäure (meist 5 %), die Fettlöser, Kalkränder und leichte Schmutzbeläge auflöst. Er verdampft rückstandsfrei, wenn die Mischung stimmt, und ist biologisch abbaubar — ein klarer Vorteil gegenüber manchen synthetischen Reinigerkonzentraten. Wichtig: Essig ist kein Allheilmittel gegen hartnäckige Lacke oder löse Mittel — aber für Glas ist er hervorragend.

Das einfache Rezept
- 1 Teil weißer Haushaltsessig (z. B. aus dem Discounter wie Lidl oder Aldi)
- 3–4 Teile lauwarmes Wasser (destilliertes Wasser bei hartem Leitungswasser reduziert Kalk)
- Optional: ein Schuss (10–30 ml) Isopropylalkohol für schnellere Trocknung oder 1–2 Tropfen Spülmittel bei sehr fettigen Fenstern
Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche oder einen Eimer. Für traditionelle Sprossenfenster eignet sich eine Sprühpistole, für große Glasflächen ein Eimer plus Abzieher (Leifheit oder ähnliche Marken).
So putzen Sie schneller — Schritt für Schritt
- Trocken reinigen: Staub und Spinnweben mit einem Besen oder Staubtuch entfernen. Feiner Schmutz verhindert Streifen.
- Spray/Waschen: Essiglösung großzügig aufsprühen oder mit Schwamm auftragen. Bei sehr verschmutzten Stellen kurz einwirken lassen.
- Abziehen: Mit einem gummierten Fensterabzieher von oben nach unten abziehen. Wischen Sie die Abzieherkante nach jeder Bahn kurz ab.
- Nachpolieren: Ränder und Ecken mit einem sauberen Mikrofasertuch nachreiben. Altes Baumwoll-T-Shirt funktioniert ebenfalls.
- Innen vs. Außen: Außen ist oft stärker verschmutzt — arbeiten Sie in Bahnen, um Tropfen nicht nach innen zu ziehen.
Praktische Tricks, die Zeit sparen
- Putzen Sie an einem bewölkten Tag oder morgens — direkte Sonne lässt Reiniger zu schnell trocknen und hinterlässt Streifen.
- Nutzen Sie Nachfüllflaschen: Eine große Essigflasche ist deutlich günstiger als mehrere kleine Glasreiniger.
- Bewahren Sie eine Sprühflasche fix vorbereitet auf — beim nächsten Mal sind Sie sofort startklar.
- Investieren Sie in ein gutes Mikrofasertuch und einen Abzieher — beides zahlt sich schneller aus als Billigtücher.
Was Sie vermeiden sollten
Mischen Sie Essig niemals mit Chlor- oder Bleichmitteln — das ist gefährlich. Verwenden Sie Essig nicht auf Naturstein (Marmor, Kalkstein) oder versiegelten Holzfenstern, da die Säure die Oberfläche angreifen kann. Bei Rahmen aus Aluminium und manchen Kunststoffprofilen zuerst an einer unauffälligen Stelle testen.

Sparen ist auch Nachhaltigkeit
Ein Liter Haushaltsessig kostet oft nur einen Bruchteil von Marken-Glasreinigern. Rechenbeispiel: Für ein typisches Mehrfamilienhaus mit 20 Fenstern reicht eine große Flasche Essig für viele Reinigungen — sparen bei Verbrauchsmaterialien plus weniger Plastikverpackung durch Nachfüllen. Das ist gut für den Geldbeutel und für die Umwelt.
Fazit
Der Essig-Trick ist kein Geheimrezept, sondern praktische Alltagserfahrung: günstig, effektiv und leicht umzusetzen. Wenn Sie das nächste Mal Fenster putzen, probieren Sie die Mischung 1:3/4 und arbeiten mit Abzieher plus Mikrofasertuch — Sie werden Zeit sparen und das Ergebnis wird überzeugen. Verraten Sie gern in den Kommentaren, welche Mischung bei Ihnen am besten funktioniert oder ob Sie ein anderes Spartalent haben.









