Dezember klingt auf den ersten Blick wie die falsche Zeit für Renovierungen — zu kalt, zu stressig, zu viele Feiertage. Trotzdem: Wer klug plant, kann genau in diesem Monat Vorteile nutzen: freie Handwerker, günstigere Angebote und Liefertermine, die anderswo nicht mehr verfügbar sind. Ich erzähle aus Erfahrung, welche Tage Sie wählen sollten und wie Sie Fallen umgehen.
Warum überhaupt im Dezember renovieren?
Viele denken an Sommer oder Frühling, doch im Dezember sind Budgets und Zeitfenster bei Handwerkern oft flexibler. Firmen versuchen, Jahresziele zu erreichen oder schließen für die Feiertage — das kann für Sie bedeuten: schnellere Termine oder Rabatte. Andererseits gibt es echte technische und logistische Grenzen: Temperaturen, Materialverfügbarkeit und Lärmregeln sind streng.
Die besten Tage im Dezember 2025
- 1.–12. Dezember: Optimal. Handwerker sind noch voll verfügbar, Lieferketten funktionieren, und Adventsvorbereitungen haben noch nicht begonnen.
- 13.–20. Dezember: Gut, aber planen Sie striktes Timing. Viele Firmen schließen ab dem 22. oder 23. Dezember.
- 21.–26. Dezember: Meiden. 24.–26. (Heiligabend, 1. und 2. Weihnachtstag) sind in der Praxis keine Arbeitstage; Nachbarn und Hausverwaltung erwarten Ruhe.
- 27.–31. Dezember: Nur für sehr kurze, dringende Reparaturen. Viele Zulieferer liefern nicht, und die Handwerker arbeiten reduziert.
Mein klarer Tipp: Wenn möglich, fertigstellen oder so weit vorarbeiten, dass zwischen dem 22. und 26. nichts Dringendes ansteht.
Technik und Klima: Worauf Sie achten müssen
Baumaterialien und Handwerke reagieren empfindlich auf Kälte und Feuchte. Farben, Kleber und Parkett benötigen eine Mindesttemperatur (meist 8–15 °C). Estrich braucht besonders viel Zeit zum Austrocknen — im Winter verlängert sich die Trockenzeit deutlich.
- Heizung: Sorgen Sie für konstante Raumtemperatur während und nach Arbeiten.
- Lüftung: Regelmäßig stoßlüften, aber nicht dauerhaft kalt durchlüften.
- Feuchtigkeit messen: Ein Feuchtigkeitsmessgerät zahlt sich aus — Sie sehen sofort, ob Bodenbelag verlegt werden kann.
Logistik: Lieferungen, Parkplätze, Behörden
Lieferzeiten von Baumärkten (Bauhaus, Hornbach, OBI) können im Advent schwanken. Bestellen Sie Materialien 2–3 Wochen im Voraus. Denken Sie an Ladezonen für Liefer-Lkw — gerade in Innenstädten zur Weihnachtsmarkt-Zeit wird es eng.
- Klären Sie frühe Lieferfenster (7–9 Uhr), damit Lkw noch Parkplätze finden.
- Informieren Sie Hausmeister und Nachbarn frühzeitig über Lärm und Entsorgung.
- Prüfen Sie Müllabfuhrtermine — Baustellenmüll wird nicht immer akzeptiert.
Rechtliches und Nachbarschaft
In Mehrfamilienhäusern gelten Ruhezeiten und Hausordnungen. Samstags ist meist nur bis 13 oder 15 Uhr erlaubt, Sonntage sind tabu. Feiertage wie der 25. und 26. Dezember sind landesweit ruhige Tage — laute Arbeiten sind unzulässig. Holen Sie Genehmigungen für Sperrzonen oder Ladezonen rechtzeitig bei der Stadtverwaltung.
Praktische Checkliste für Ihre Dezember-Renovierung
- Planung: Auftrag an Handwerker spätestens Mitte November bestätigen.
- Material: Alles 2–3 Wochen vorher bestellen, Liefertermine schriftlich fixieren.
- Heizung prüfen: Vor Beginn Temperaturhöhe sicherstellen.
- Lärm & Nachbarn: Information aushängen und alternative Termine anbieten.
- Wetter-Backup: Für Außenarbeiten Ausweichtermin im Januar planen.
- Versicherung & Gewährleistung schriftlich klären (Abnahmeprotokoll!).
Fazit
Dezember 2025 ist kein No-Go für Renovierungen — aber ein Monat, der Planung verlangt. Die besten Fenster sind die ersten zwei Dezemberwochen; vermeiden Sie Weihnachten und die Tage kurz vor Neujahr. Wenn Sie früh buchen, Material rechtzeitig bestellen und auf Heizung und Feuchte achten, können Sie die Vorteile der Nebensaison nutzen und sogar Kosten sparen. Aus eigener Erfahrung: Wer die Zeit clever nutzt, hat im Januar eine wohlig fertige Wohnung statt eines Baustellenchaos.
Haben Sie einen Renovierungsplan für Dezember? Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder Fragen in den Kommentaren — ich antworte gern mit konkreten Tipps.
