Viele unterschätzen, wie sehr Hausarbeit die Haut der Hände angreift. Rötungen, Spannungsgefühl, manchmal sogar offene Stellen — das sind keine Kleinigkeiten, sondern Anzeichen für belastete Hautbarriere oder Kontaktallergien. Eine Dermatologin, mit der ich gesprochen habe, sagt: Prävention ist einfacher als Reparatur.
Warum Putzen der Haut schadet
Reinigungsmittel, heißes Wasser und häufiges Waschen entfernen Fett und Lipide, die die Haut schützen. Die Folge: trockene, rissige Haut und erhöhtes Risiko für Ekzeme oder Infektionen. Chemische Zusätze wie Duftstoffe oder Konservierungsmittel können zusätzlich irritieren oder allergische Reaktionen auslösen.
Erste Schutzregeln — bevor Sie zur Bürste greifen
- Verwenden Sie pH-neutrale, milde Reinigungsmittel. Produkte von Frosch oder pH-neutrale Handseifen sind oft weniger reizend.
- Keine sehr heißen Temperaturen — lauwarmes Wasser genügt. Heißes Wasser zerstört Lipide schneller.
- Tragen Sie Einweghandschuhe nur kurz; wiederverwendbare Haushaltshandschuhe sind besser geschützt.
Welche Handschuhe eignen sich?
Nicht alle Handschuhe sind gleich. Latex fühlt sich angenehm an, kann aber Allergien auslösen. Vinyl ist günstig, aber durchlässiger für Chemikalien. Nitril kombiniert guten Schutz mit Verträglichkeit — mein persönlicher Favorit beim Fensterputz oder Reinigen mit scharfen Mitteln.

Wichtig: Kaufen Sie Handschuhe mit Baumwollfutter oder tragen Sie dünne Baumwoll-Handschuhliner. Das reduziert Schwitzen und Reibung — zwei Faktoren, die die Haut zusätzlich reizen.
Pflege vor, während und nach dem Putzen
- Vor dem Putzen: Eine dünne Schicht Barrieresalbe oder fetthaltige Creme auftragen — sie schützt die Haut kurzzeitig vor aggressiven Mitteln.
- Während des Putzens: Handschuhe konsequent nutzen; ändern Sie sie, sobald sie feucht werden.
- Nach dem Putzen: Hände mit einer milden Seife waschen, kurz trocken tupfen und sofort eine reichhaltige Handcreme auftragen.
Worauf Sie bei Handcremes achten sollten
Suchen Sie Cremes mit Urea (5–10%), Glycerin, Ceramiden oder Dexpanthenol. Diese Inhaltsstoffe fördern Feuchtigkeitsbindung und Reparatur der Hautbarriere. Fettreiche Salben eignen sich besonders abends oder wenn die Haut bereits gerötet ist.

Praktische Hacks aus dem Alltag
- Für Zwischenzeiten: Kleiner Tiegel mit fetthaltiger Creme in der Nähe des Putzbereichs platzieren — so werden Pausen wirksamer genutzt.
- Putzplan anpassen: Statt täglich intensiv zu schrubben, häufiger kleine Reinigungen durchführen — weniger Belastung pro Einsatz.
- Hausmittel mit Augenmaß: Ein Esslöffel Olivenöl ins Handbad kann kurzfristig helfen, ersetzt aber keine medizinische Pflege.
Wann Sie zur Dermatologin gehen sollten
Wenn Rötung, Nässen, starke Schwellung oder Schmerzen länger als eine Woche anhalten, ist eine fachärztliche Abklärung notwendig. Allergietests können zeigen, ob ein bestimmter Putzstoff verantwortlich ist. Manchmal sind kortisonhaltige Cremes oder spezialisierte Barrieremittel nötig.
Ein realistischer Alltagsschutz
Sie müssen nicht jeden Putzakt zur Prozedur machen. Oft reicht eine Kombination aus passenden Handschuhen, einer Barriereschicht vorab und einer konsequenten Nachpflege. Ich habe in meinem Haushalt gute Erfahrungen mit nitrilgefütterten Handschuhen und einer Urea-Creme abends gemacht — das reduziert Risse und Spannungsgefühl deutlich.
Zum Schluss ein Tipp: Probieren Sie einen neuen Reiniger nie großflächig aus. Testen Sie ihn zuerst an einer kleinen Stelle Ihrer Hände oder nutzen Sie Handschuhe — das spart Zeit und Haut.
Wenn Sie Fragen oder eigene Erfahrungen haben, schreiben Sie gerne in die Kommentare. Teilen Sie diesen Artikel, wenn Sie jemanden kennen, der ständig unter rauen Händen leidet — ein einfacher Tipp kann viel bewirken.









