Dein Kühlschrank riecht nach altem Käse, und ein Freund hat dir geraten: „Stell einfach Backpulver dahinter.“ Klingt harmlos – aber hilft das wirklich? Ich habe es ausprobiert, gemessen und ein paar Überraschungen gefunden, die du jetzt wissen solltest.
Warum du das sofort lesen solltest: Gerade im deutschen Herbst und Winter, wenn Keller und Küchen feuchter sind, verstecken sich Geruchsquellen schnell hinter dem Gerät. Ein falscher Trick kostet Zeit und lässt das Problem wachsen.
Warum Leute Backpulver hinter den Kühlschrank stellen
Viele übersehen, was der Kühlschrank wirklich „atmet“. In meiner Praxis sehe ich oft diesen schnellen Tipp:
- Backpulver ist billig (0,89–3 € in Lidl, Rewe, DM).
- Es ist überall erhältlich — auch bei Rossmann oder im Discounter.
- Die Idee ist simpel: Backpulver bindet Gerüche und neutralisiert Säuren.
Das klingt logisch — aber es ist nicht die ganze Wahrheit.
Was wirklich passiert
Kurzversion: Backpulver hat eine Wirkung, aber sie ist begrenzt.

Chemie kurz und knapp
Backpulver (Natriumbicarbonat) reagiert mit sauren Geruchsmolekülen und kann diese neutralisieren. Das funktioniert am besten in engem Kontakt — also in einer Schüssel direkt an der Geruchsquelle.
Warum es oft enttäuscht
- Hinter dem Kühlschrank ist viel Luftzug durch Kompressoren und Lüftung. Gerüche verteilen sich, Backpulver kann nicht alles „aufsaugen“.
- Feuchtigkeit schwächt die Wirkung: Bei hoher Luftfeuchte verklumpt das Pulver.
- Stinkende Ursachen wie Schimmel, ausgelaufene Flüssigkeiten oder verstopfte Abflüsse müssen entfernt werden — kein Pulver ersetzt Putzen.
Besserer Plan: Kontrollieren, reinigen, deodorieren
Bevor du eine Schale Backpulver platzierst, checke diese Dinge:
- Zieh den Stecker, schau hinten: Gibt es Essensreste, verschimmelte Dämmung oder einen vollen Kondensatbehälter?
- Reinige die Rückwand, Ablaufschale und Kühlschlangen. Staub auf der Rückseite erhöht Gerüche und Heizkosten.
- Wenn es wirklich feucht ist: Nutze einen kleinen elektrischen Luftentfeuchter oder Silicagel-Päckchen statt nur Backpulver.
Mein 3-Minuten-Lifehack (funktioniert in deutschen Küchen)
Ich habe das so gemacht — schnell, günstig und ohne Firlefanz:
- 500 g Backpulver (DM oder Rewe) in eine atmungsaktive Socke oder ein Säckchen füllen.
- Einfaches Baumwolltuch oder ein altes Kissenbezugstück, zubinden mit einer Büroklammer.
- Platzieren: Nicht direkt vor Lüftungsschlitzen, sondern in der Nähe der Rückwand, wo Gerüche entstehen, aber die Luft zirkuliert.
- Ersetzen alle 4–6 Wochen; in sehr feuchten Kellern monatlich wechseln.
By the way: Gib ein paar Tropfen Lavendelöl hinzu, wenn du willst — das überdeckt Gerüche, ersetzt aber nicht die Reinigung.

Wenn Backpulver nicht reicht: Alternativen
Manche Gerüche sind hartnäckig. In solchen Fällen funktioniert Folgendes besser:
- Aktivkohle (stärker gegen starke Gerüche, z. B. in Aquaristik- oder Gartenläden erhältlich).
- Elektrische Mini-Luftentfeuchter oder ein Hygrometer kaufen (zeigt Feuchte, ab 10–30 € im Handel).
- Professionelle Reinigung des Abflusses/der Abtauwanne, falls Schimmel vermutet wird.
Gefahren und No-Gos
Ein paar Fehler, die ich persönlich gesehen habe — vermeide sie:
- Backpulver in Plastikschalen offen lassen, die umkippen können und den Boden verschmutzen.
- Das Pulver in die Lüftung stecken — das kann die Luftzirkulation stören.
- Backpulver in nassen Bereichen — das verklumpt und verliert Wirkung.
Praktische Checkliste für deine Küche (2 Minuten)
- Stecker raus, Rückseite anschauen.
- Kurz mit Pinsel oder Staubsauger die Kühlschlangen entstauben.
- Ablauf und Tropfschale mit Essigwasser säubern.
- Backpulver-Säckchen platzieren oder Aktivkohle verwenden.
- Erinnerung setzen: Säckchen alle 4–6 Wochen wechseln.
And now for the most interesting part: Backpulver hilft — aber es ist kein Freifahrtschein für Faulheit beim Reinigen. Es ist eher wie ein Taschentuch für Gerüche: nützlich, aber nur eine Schicht, kein Ersatz für Seife und Putzlappen.
Fazit: Stell ruhig ein Säckchen Backpulver hinter den Kühlschrank — aber tu es bewusst: zuerst reinigen, dann neutralisieren. In deutschen Haushalten mit feuchtem Keller oder alter Küche ist oft die Ursache wichtiger als der Duftverschluss.
Was hast du bisher ausprobiert — Backpulver, Aktivkohle oder doch ein Entfeuchter? Schreib deine Erfahrung unten, ich bin gespannt, was bei euch wirklich geholfen hat.









