Wussten Sie, dass mehr als jeder dritte häusliche Unfall bei Menschen über 65 auf der Treppe passiert? Treppen können mit zunehmendem Alter zum Hindernis werden – und ein kleiner Ausrutscher hat schnell große Folgen. Doch mit ein paar cleveren Anpassungen lässt sich das Risiko deutlich senken. Ich zeige Ihnen heute, worauf Sie wirklich achten sollten – ganz ohne teure Komplett-Umbauten oder sterile Klinik-Atmosphäre.
Treppen als Unsicherheitsfaktor – warum gerade im Alter?
Mit den Jahren verändern sich nicht nur unsere Vorlieben, sondern auch unsere Beweglichkeit, Kraft und das Gleichgewichtsgefühl. Die vertraute Treppe, die man jahrzehntelang im Halbschlaf erklommen hat, fordert plötzlich volle Konzentration. Dunkle Ecken, rutschige Teppiche, oder eine fehlende Handlauf – schon ist die Gefahr da. Genau hier hilft ein offener Blick: Wo lauert in Ihren vier Wänden das Stolper-Risiko?
Die wichtigsten Maßnahmen – mein Expertenrat aus der Praxis
- Beleuchtung ist das A und O: Schalten Sie das Licht schon vor dem Betreten der Treppe ein. Am besten funktionieren Bewegungsmelder oder beleuchtete Taster – sie sind nicht nur praktisch, sondern auch wirklich energieeffizient.
- Handläufe beidseitig anbringen: Ein Handlauf rechts und links bietet doppelte Sicherheit, besonders bei schwächerem Gleichgewicht. Achten Sie darauf, dass er durchgehend – und gut greifbar – montiert wird.
- Stufen kenntlich machen: Kontraststreifen an den Stufenkanten helfen, die einzelnen Tritte deutlicher zu erkennen, besonders für Menschen mit nachlassender Sehkraft.
- Rutschfeste Stufenbeläge: Teppiche mit festen Schienen oder Anti-Rutsch-Pads verhindern, dass man wegrutscht. Glatte Hölzer oder Stein sind im Alltag schlicht zu gefährlich – glauben Sie mir, ich habe genug Fälle erlebt.
- Freie Sicht und Ordnung: Schuhe, Körbe, Zeitungen: Alles, was auf oder neben den Stufen liegt, gehört weggeräumt.
Häufig unterschätzte Stolperfallen
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die das Risiko erhöhen: Ein zu hohes Regal am Treppenanfang, lose Kabel oder zu lange Vorleger. Auch der klassische „schnelle Gang“ ohne passende Hausschuhe wird rasch zum Problem. Für viele meiner Klient:innen war schon die Umstellung auf festes, flaches Schuhwerk ein echter Augenöffner.
Checkliste: So machen Sie Ihre Treppe sicher – altersgerecht & unaufwendig
- Handläufe prüfen: Sind sie fest und an beiden Seiten?
- Beleuchtung testen: Funktioniert sie ohne langes Suchen?
- Stufenbeläge anschauen: Rutschfest? Keine losen Teppiche?
- Kontrast prüfen: Sind die Kanten gut zu sehen?
- Stolperfallen entfernen: Liegt nichts im Weg?
Prüfen Sie mit einem Freund oder Familienmitglied, ob alles sicher ist – ein zweites Augenpaar entdeckt oft mehr, als man selbst wahrnimmt.
Ein Blick in die Zukunft – was lohnt sich längerfristig?
Falls Sie größere Umbauten planen (zum Beispiel im Zuge einer Sanierung), lohnen sich flachere Stufen, ein Treppenlift oder der Wechsel auf breite, gut ausgeleuchtete Stufen. Die Krankenkassen in Deutschland unterstützen im Übrigen viele dieser Maßnahmen teilweise finanziell. Nur Mut – sich heute mit dem Thema auseinanderzusetzen, heißt, morgen sicher und unabhängig zu bleiben.
Mein Fazit – Sicherheit beginnt im Alltag
Ein sturzfreies Zuhause ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Aufmerksamkeit. Nehmen Sie Ihre Treppe jetzt bewusst wahr – kleine Änderungen haben eine große Wirkung. Sie haben Fragen oder praktische Tipps aus eigener Erfahrung? Schreiben Sie einen Kommentar – ich bin gespannt auf Ihre Geschichten.