Sie stehen da: halbvöllige Teelichter, missratene Duftkerzen und diese unschönen Wachsreste im Glas. Wegwerfen? Muss nicht sein. Mit einem einfachen Trick machen Sie daraus hochwertige Duft‑Melts, Duftsäckchen oder Sofaduft für jeden Raum — ohne teure Nachfüllungen.
Warum Kerzenreste so wertvoll sind
Wachs ist ein hervorragender Träger für Duftstoffe. Im festen Zustand konserviert es ätherische Öle, beim Erwärmen setzt es sie langsam frei. Das heißt: Was Sie sonst in den Restmüll geben würden, liefert Ihnen punktgenau Duft für Stunden. Und das Beste: Sie bestimmen die Duftkombinationen selbst.

Was Sie brauchen (günstig und regional erhältlich)
- Alte Kerzenreste (Paraffin oder Sojawachs) — Glasreste, Teelichter, Stumpen
- Topf + hitzebeständiges Glas oder zweiteilige Schüssel (Wasserbad)
- Silikonformen oder Eiswürfelschalen — bei Rossmann, DM, Ikea oder Lidl ab ein paar Euro
- Ätherische Öle oder Duftöle (Lavendel, Orange, Vanille, Zimt)
- Holzstäbchen zum Rühren, Küchentuch, Muffin‑Papier für spontane Gießformen
Schritt‑für‑Schritt: Kerzenreste zu Duftmelts
- Sammeln: Wachsreste in kleinere Stücke brechen. Entfernen Sie Docht und große Fremdkörper.
- Wasserbad: Stellen Sie das Wachs in ein hitzebeständiges Glas in leicht kochendes Wasser. Nie direkt erhitzen — Brandgefahr.
- Reinigen: Beim Schmelzen steigen Verunreinigungen an die Oberfläche. Mit einem Löffel abschöpfen.
- Duften: Nehmen Sie das Glas kurz vom Wasserbad. Bei etwa handwarmem Wachs (nicht kochend) 6–10 Tropfen ätherisches Öl pro 100 g Wachs zugeben. Vorsicht: Zu heißes Wachs verflüchtigt Öle.
- Gießen: In Silikonformen füllen. Abkühlen lassen, ausformen — fertig.
Nutzen: Die Melts in einer kleinen Duftlampe oder elektrischen Schmelzlampe verflüssigen und genießen. Ein Melt reicht oft 20–60 Minuten Duft, je nach Größe und Intensität.
Sichere Tipps & Varianten
- Keine Wassermischung: Wachs und Wasser mischen sich nicht — vermeiden Sie Spritzer ins Wachsbad.
- Kindersicherheit: Benutzen Sie Duftlampe oder elektrische Schmelzer, wenn Kinder oder Haustiere da sind.
- Mischkäse: Duftreste verschiedener Kerzen ergeben manchmal spannende Kombinationen. Testen Sie kleine Mengen zuerst.
- Neutralisieren: Starker Parfümgeruch lässt sich mit einer Prise Kaffeesatz im Schmelzgefäß zumindest abmildern.
Duftexperimente, die funktionieren
- Frisch: Zitrone + Rosmarin — ideal für Küche und Flur.
- Wohlfühl: Lavendel + Vanille — Schlafzimmer und Bad.
- Winter: Orange + Zimt + Nelke — gemütlich, wie vom Weihnachtsmarkt.
- Business: Eukalyptus + Pfefferminze — klarer Kopf im Arbeitszimmer.

Quick‑Alternative: Simmer Pot aus Kerzenschalen
Keine Lust zu gießen? Sammeln Sie orangefarbene Schalen, Nelken und Zimtstangen, geben Sie sie mit etwas Wasser in den kleinen Topf und legen Sie ein paar Wachsreste dazu. Auf kleinster Flamme entsteht ein natürlicher Raumduft — perfekt zum Aufräumen oder für den Wochenendbesuch. Achten Sie auf genug Wassernachschub.
Ein letzter, praktischer Hinweis
Ich mache das seit Jahren: Stapel alter Kerzen in einer Kiste, schmelze sie gelegentlich zusammen und probiere neue Mischungen. Es spart Geld, reduziert Müll und macht außerdem Spaß. Wenn Sie regionale Produkte mögen, kaufen Sie Silikonformen oder Duftöle bei lokalen Drogerien wie DM oder Rossmann — oft gibt es saisonale Angebote.
Wollen Sie ein Rezept für eine bestimmte Stimmung (z. B. Entspannung oder Konzentration)? Schreiben Sie es in die Kommentare — ich teile gern meine liebsten Mischungen.









