Backpulver auf Teppichen: Warum Reinigungsfirmen es verbieten wollen

Du streust Natron auf den Teppich, lässt es über Nacht wirken und fühlst dich wie ein Putz-Profi — ich habe das auch jahrelang so gemacht. Aber immer öfter höre ich: Reinigungsfirmen sagen Finger weg. Warum das Mittel, das jeder Drogeriemarkt (DM, Rossmann) verkauft, plötzlich zum Problem wird, erfährst du hier — und zwar jetzt, bevor die nächste Kautionsabrechnung kommt.

Warum das Hausmittel so beliebt ist — und warum es trügt

Backpulver (in Deutschland oft als „Natron“ verkauft) ist billig, einfach und wirkt tatsächlich gegen Gerüche auf Oberflächen. Viele nutzen es nach dem Fußballtraining, wenn Sohn oder Freundin einen bleibenden Geruch hinterlassen hat.

Ich bemerkte aber beim Testen: Was auf Fotos wirkt, kann in der Realität Teppiche ruinieren oder Reinigungsfirmen zur Weißglut treiben — besonders bei älteren Mietwohnungen in Städten wie Berlin oder Hamburg, wo Vermieter sehr genau hinschauen.

Was Reinigungsfirmen wirklich sehen

Vor Ort begegnen Profis nicht dem romantischen Vorher-Nachher vom DIY-Post, sondern konkreten Folgen:

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  • Weißer Rückstand, der sich wie Staub anfühlt — verkrustet später, wenn er feucht wird.
  • Rückstände, die Maschinen verstopfen und Pumpen schädigen — das kostet Zeit und Geld.
  • Alkalischer pH-Wert kann Farben verändern oder Naturfasern (Wolle, Seide) angreifen.
  • Natron neutralisiert professionelle Reinigungsmittel oder verhindert, dass Schmutz richtig gelöst wird.
  • Bei Haustierurin kann Natron Gerüche nur maskieren, aber nicht die Enzyme entfernen — Folge: erneuter Gestank.
  • Allergiker leiden, wenn feiner Rückstand in die Atemwege gelangt.

Wie das im Inneren des Teppichs wirkt

Soda funktioniert grob wie ein trockenes Schleifmittel auf Nanoniveau: Es saugt Fett und Geruch, hinterlässt aber Partikel. Bei Regen oder Feuchtigkeit verbindet sich das zurückgebliebene Natron mit Schmutz und bildet eine Art Kruste — fast wie Sand, der zu Zement wird.

Praktische Alternativen — und ein Life-Hack, der wirklich hilft

Statt wild Natron zu verstreuen, probiere diese erprobten Schritte (ich habe sie in Wohnungen getestet, inklusive einer Mietwohnung in München):

  • 1) Gründlich saugen – mehrmals über stark befallene Stellen.
  • 2) Flecken-Testrunde: An einer unauffälligen Stelle 24 Std. testen (bei Ikea-/OBI-Teppichen ist das oft unkritisch).
  • 3) Enzymreiniger für Urinflecken — nicht Natron. Diese Produkte lösen biologische Rückstände.
  • 4) Für Gerüche: Aktivkohle in einem Stoffbeutel 24–48 Std. aufstellen (wirkt besser als verstreutes Natron).
  • 5) Bei tiefem Schmutz: Maschinenverleih (Kärcher bei Hornbach oder Obi) mit Warmwasser-Extraktion — das holt echten Schmutz raus.

Konkreter Life-Hack (sicher und schnell):

  • Vacuum intensiv.
  • Sprühflasche: 1 Teil weißer Essig + 3 Teile Wasser, leicht aufsprühen (nicht durchnässen).
  • Mit Microfasertuch auftupfen, nicht reiben.
  • Lüften und mit Ventilator trocknen lassen.
  • Wenn nötig: nochmal saugen. Bei Geruch nach 24 Std. Aktivkohle einsetzen.

Das riecht zwar kurz nach Essig, verschwindet aber schnell — und hinterlässt keine krustigen Rückstände wie Natron.

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Rechtliche und finanzielle Risiken — besonders in Deutschland

In meiner Praxis mit Mietwohnungen sah ich Vermieter, die tief in der Kaution schnitten, weil Teppiche „unsachgemäß“ gereinigt wurden. Reinigungsfirmen können die Haftung ablehnen, wenn vorher Hausmittel angewendet wurden.

Tipps zur Schadensbegrenzung:

  • Frag deinen Vermieter vorab, welche Reinigung akzeptiert wird.
  • Bewahre Erwerbsbelege für professionelle Reiniger auf.
  • Bei teuren Orientteppichen oder Wollteppichen: immer Profis beauftragen.

Und jetzt das Wichtigste

Backpulver ist kein generelles Verbotsschild — aber es ist kein Allheilmittel. Viele übersehen die Folgen: Rückstände, Maschinenverschleiß, Farbveränderungen und Ärger mit dem Vermieter.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst: teste, nutze enzymatische Produkte für biologische Flecken und leihe dir eine echte Teppichmaschine bei Obi/Hornbach oder beauftrage eine lokale Reinigungsfirma — die haben in Deutschland oft Festpreise und Haftung.

Zum Schluss: Hast du schon mal erlebt, dass ein DIY-Trick den Teppich ruiniert oder dir die Kaution gekostet hat? Erzähl es — andere Leser sollten das wissen.

Efrat Wienberg
Efrat Wienberg

Hallo, ich bin Efrat 👋
KI-Texter, Content-Coach & zertifizierter Content-Spezialist (Hubspot sagt es 😉)
Fließend Englisch, Hebräisch ... und menschlich.
Ich helfe Marken, wie Menschen zu klingen - und Menschen verkaufen mehr mit Worten.
Durch Storytelling, UX Writing und Conversion-driven Content unterstütze ich globale und lokale Marken dabei, Inhalte zu erstellen, die sich wie sie anfühlen — und landen.

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