Schon bemerkt: Manche Räume wirken sofort beruhigend, andere machen nervös — obwohl dieselben Möbel drinstehen. Beim Sofa entscheidet oft nicht nur Stil, sondern auch die Position. Richtig gestellt, kann ein Sofa Tageslicht besser nutzen, Gespräche fördern und die Wohnung optisch größer wirken lassen.
Das Grundprinzip: Die Kommandoposition
Im Feng Shui gilt die sogenannte Kommandoposition: Sie sollten von Ihrem Sofa aus die Tür sehen können, ohne direkt davor zu sitzen. Das gibt unbewusst Sicherheit und reduziert Stress. Praktisch heißt das: Ein Sofa mit Blick zur Tür, aber nicht mit dem Rücken zur Tür.
In deutschen Altbauwohnungen mit hohen Türen kann das bedeuten, das Sofa leicht versetzt zur Wand zu platzieren oder eine niedrige Konsole hinter dem Sofa zu stellen — so bleibt die Sicht Richtung Eingang frei, ohne die Raumproportionen zu zerstören.
Rückenstütze — Wand ist besser als Fenster
Wenn möglich, stellen Sie das Sofa an eine feste Wand. Eine solide Wand im Rücken vermittelt Stabilität. Ein Sofa mit dem Rücken an einem Fenster kann sich luftig und leicht anfühlen, es erzeugt aber auch das Gefühl von weniger Rückhalt.
In vielen Berliner Altbauwohnungen bedeutet das, das Sofa von der Fensterfront weg zu rücken. Bei Mietwohnungen, in denen Wände nicht gebohrt werden sollen, hilft eine schmale Bank oder ein Sideboard hinter dem Sofa — das schafft denselben psychologischen Effekt.

TV, Kamin, Fenster — was ist der Fokus?
Bestimmen Sie zuerst den visuellen Mittelpunkt: Ist es der Fernseher, der Kamin oder der Ausblick aus dem Fenster? Richten Sie das Sofa so aus, dass der Fokus komfortabel wahrnehmbar ist und nicht zwischen mehreren Elementen „zerrieben“ wird.
- Bei TV-Fokus: Sofa leicht versetzt, um direkte Kopfrotation zu vermeiden.
- Bei Kamin: Symmetrie schaffen, eventuell zwei Sessel gegenüber dem Sofa.
- Bei großem Fensterblick: Sofa parallel zur Fensterfront, aber mit genügend Abstand.
Abstand und Proportionen — kleine, klare Regeln
Zu nah an der Wand? Das lässt den Raum statisch wirken. Zu frei in der Mitte? Das kann unsicher wirken. Optimal sind 20–40 cm Abstand zur Wand, außer bei sehr kleinen Räumen. Achten Sie außerdem auf proportional passende Teppiche: Der Teppich sollte die Möbelbeine zum Teil bedecken, sonst „schwebt“ das Sofa im Raum.
Praktische Beispiele aus deutschen Wohnungen
Beispiel 1 — 55‑Quadratmeter‑Wohnung in München: Sofa an der Längswand, Sicht zur Tür, TV an der kurzen Wand. Ergebnis: Wohnzimmer wirkt tiefer, Gespräche fließen leichter.

Beispiel 2 — Altbau 3‑Zimmer in Hamburg: Sofa vor einem niedrigen Sideboard, Rückseite zur Wand simuliert. Vorteil: bessere Lichtnutzung, gemütlichere Sitzinsel, keine störenden Blickachsen.
Feinabstimmung: Beleuchtung, Pflanzen, Spiegel
Beleuchtung ist Teil des Feng Shui. Stellen Sie Leselampen so, dass Licht von beiden Seiten fällt. Pflanzen wie Ficus oder Monstera bringen Leben — aber vermeiden Sie scharfe, stachelige Formen neben dem Sofa.
Spiegel können Räume öffnen, aber spiegeln Sie nie direkt die Tür. In deutschen Wohnungen ist das besonders wichtig, weil viele Türen auf Flure zeigen — zu viele reflektierte Blickachsen stören die Ruhe.
Checkliste vor dem Möbelrücken
- Können Sie die Tür vom Sofa aus sehen? Wenn nein: Platz ändern.
- Haben Sie eine feste Wand hinter dem Sofa? Wenn nein: Sideboard überlegen.
- Stört die Blickachse (z. B. Schnitte durch Raum)? Symmetrie oder Trennmöbel verwenden.
- Ist die Sitzfläche frei von kalten Heizkörpern? Abstand schaffen.
Ich habe viele Wohnungen in Berlin, Köln und München gesehen: Meist reicht ein Verschieben um 20–40 cm, manchmal ein Sideboard mehr, damit wirkt der Raum sofort zentrierter. Es geht nicht um esoterische Rituale, sondern um Wahrnehmung und Komfort — und das spüren Ihre Gäste sofort.
Probieren Sie es aus: Richten Sie Ihr Sofa nach diesen Regeln ein, fotografieren Sie vorher/nachher und posten Sie es unten — ich schaue gern mit Tipps darauf.









