Ihre Pflanzen sterben? Das häufigste Fehler im Winter beim Gießen

Viele bringen ihre Zimmerpflanzen im Winter ums Leben — nicht weil sie zu wenig Liebe zeigen, sondern weil sie zu viel gießen. Klingt paradox, aber als Gärtner mit über zehn Jahren Praxis sehe ich das jede Heizperiode. Wenn Ihre Blattpflanzen plötzlich gelbe, schlaffe Blätter bekommen oder die Erde unangenehm muffig riecht, liegt das meist nicht an Kälte, sondern an zu viel Wasser.

Warum Überwässern im Winter so verbreitet ist

Im Winter verlangsamt sich die Pflanze: Stoffwechsel, Verdunstung und Wurzelaktivität sinken deutlich. In beheizten Wohnungen verdunstet zwar Luftfeuchtigkeit schneller, aber die Pflanzen nehmen selbst weniger Wasser auf — oft 40–70 % weniger als im Wachstum. Viele reagieren instinktiv mit häufigeren Gießzyklen, weil die Erde oben schnell trocken aussieht. Das ist die Falle.

Anzeichen, dass zu viel gegossen wurde

  • Gelbe, weiche Blätter statt trocken und brüchig
  • Extremer Geruch aus dem Topf — faulige, erdige Noten
  • Schwarze, matschige Wurzeln beim Herausnehmen der Pflanze
  • Schimmel auf der Erdoberfläche oder stehendes Wasser im Untersetzer

Wo genau der Fehler liegt — und wie Sie ihn vermeiden

Der häufigste Fehler ist, nach Gefühl zu gießen statt nach Bedarf. Gießen, weil die Oberfläche trocken ist, führt oft zu Staunässe im Wurzelbereich. Im Winter hilft nur eines: prüfen statt raten.

Praktische Schritte, die wirklich helfen

  • Fühlen Sie. Stecken Sie den Finger 3–5 cm in die Erde. Feucht? Nicht gießen.
  • Nutzen Sie einen Feuchtigkeitsmesser. Für 10–20 Euro bekommen Sie ein Gerät, das Irrtümer minimiert.
  • Gießen Sie selten, aber gründlich: so viel, bis Wasser unten herausläuft, dann abtropfen lassen.
  • Entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer nach 15–30 Minuten.
  • Wasser auf Raumtemperatur: Kaltes Wasser stresst Wurzeln zusätzlich.

Tipps nach Pflanzentyp — nicht alle Pflanzen sind gleich

Sukkulenten und Kakteen brauchen im Winter fast gar kein Wasser. Für sie reicht oft einmal im Monat ein kleiner Schluck. Grünpflanzen wie Monstera, Zamioculcas oder Schusterpalme benötigen moderates Gießen — aber deutlich weniger als im Sommer. Blattpflanzen, die bei niedrigen Temperaturen stehen (z. B. nahe Fenster mit leichter Kälte), reduzieren die Wassergaben noch weiter.

Was tun, wenn es schon zu spät ist?

Ist die Wurzel schon im Faulzustand, handeln Sie schnell, aber ruhig:

  1. Topf auspacken und Wurzeln prüfen. Schwarze, weiche Stellen mit sauberen Scheren entfernen.
  2. Alte, nasse Erde entfernen, frische, gut drainierende Erde (mit Perlite oder Vulkanstein) verwenden.
  3. Topfgröße prüfen: Zu große Töpfe halten im Winter Wasser zu lange.
  4. Bei starkem Befall: Fungizid aus dem Gartenfachhandel oder ein frisches Substrat — im Zweifel das Exemplar quälen Sie selten mit weiterem Gießen.

Praktische Helfer und Bezugsquellen

Sie müssen nicht alles neu erfinden. In deutschen Gartencentern wie Dehner, OBI oder kleinen lokalen Gärtnereien bekommen Sie passende Erden und Zuschlagstoffe (Blähton, Perlite). Ein einfacher Feuchtigkeitsmesser ist oft die beste Investition. Und wenn Sie online kaufen: achten Sie auf Bewertungen und kurze Lieferwege — so landen keine ausgefransten, nassen Pakete auf der Fensterbank.

Ein einfacher Alltagshack

Markieren Sie Ihre Wasserroutinen im Kalender oder auf dem Handy. Gießen Sie nach Temperatur und Standort, nicht nach Blickkontakt mit trockener Oberfläche. Eine kleine Routine: Kontrolle einmal pro Woche, gezieltes Gießen nur bei Bedarf — das rettet mehr Pflanzen als regelmäßige Punktlandungen.

Wenn Sie im Winter ein paar Pflanzen verlieren, ist das kein Weltuntergang. Es ist eine Lernstunde — und oft reichen kleine Anpassungen, um den Rest zu retten. Probieren Sie die Messmethode eine Saison lang aus. Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken.

Haben Sie eine überraschende Rettungsaktion oder eine Frage zu einer bestimmten Pflanze? Schreiben Sie in die Kommentare — ich antworte gern und teile weitere praktische Tricks.

Efrat Wienberg
Efrat Wienberg

Hallo, ich bin Efrat 👋
KI-Texter, Content-Coach & zertifizierter Content-Spezialist (Hubspot sagt es 😉)
Fließend Englisch, Hebräisch ... und menschlich.
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