Der Flur ist der Arbeitsplatz Ihrer Schuhe — und er sieht es. Gerade nach dem Winter bleibt oft eine graue Salzkruste oder fiese Schuhabdrücke auf den Fliesen. Ein simpleres Hausmittel als Haushalts- oder Steinsalz kann so schnell helfen, dass man fast misstrauisch wird. Ich habe das im Berliner Kiez ausprobiert und will Ihnen hier die Praxis zeigen — ehrlich, ohne Fachchinesisch.
Warum Salz überhaupt hilft
Salz ist ein mildes, granuläres Schleifmittel und gleichzeitig hygroskopisch — es nimmt Feuchtigkeit auf. Bei frischen Verschmutzungen, Ölflecken oder getrocknetem Streusalz kann das Salz die oberste Schmutzschicht anlösen oder aufnehmen, so dass sie sich leichter entfernen lässt. Das ist kein Wundermittel gegen alte, tiefe Verfärbungen, aber für den Alltag im Flur ein echtes Zeitersparnis.

Wann Sie den Trick nutzen sollten — und wann nicht
- Gute Fälle: frische Straßen- oder Tausalzreste, Schuhschmutz, leichte Fett- und Wasserflecken.
- Achtung: keine Anwendung auf empfindlichem Naturstein wie Marmor oder Kalkstein — das Salz kann die Oberfläche angreifen.
- Nicht geeignet für Porzellan- oder handgefertigte Terrakottafliesen ohne Versiegelung.
Schritt-für-Schritt: Salztrick für Fliesen
Sie brauchen: grobes Speisesalz oder Steinsalz (aus dem Handel wie Edeka/Hornbach), warmes Wasser, ein mildes Allzweckmittel (zum Beispiel Frosch oder ein günstiger Haushaltsreiniger von dm), eine Bürste mit Nylonborsten und ein trockenes Tuch.
- Groben Schmutz kehren oder absaugen.
- Eine großzügige Menge Salz auf die betroffene Stelle streuen — nicht zu sparsam.
- 5–10 Minuten einwirken lassen. Das Salz nimmt Feuchtigkeit und bindet lose Partikel.
- Mit der Bürste in kreisenden Bewegungen schrubben, dabei warmes Wasser und etwas Reiniger zugeben.
- Reste mit klarem Wasser abspülen und trockenwischen.
Bei hartnäckigen Flecken machen Sie eine Paste aus Salz und ein paar Tropfen Essig oder Zitronensaft, tragen diese auf, lassen 10–15 Minuten arbeiten und schrubben dann. Testen Sie die Paste vorher an einer unauffälligen Stelle.

Konkrete Beispiele aus dem Alltag
In meiner Hausgemeinschaft in Kreuzberg war ein Eingangsbereich nach dem Winter so verrust, dass kein Profi mehr kommen sollte. Eine Stunde, ein Eimer warmes Wasser, Salz und eine alte Zahnbürste später war die schlimmste Kruste weg — nicht makellos, aber deutlich besser. Bei einem Freund entfernte Salz zusammen mit Frosch-Universalreiniger abgetretene Schuhabdrücke in weniger als 20 Minuten.
Praktische Tipps und Fehler, die Sie vermeiden sollten
- Testen Sie an einer unauffälligen Stelle.
- Verwenden Sie keine Stahlbürsten — die zerkratzen Glasur.
- Bei großflächigen Salzrändern lieber zuerst trocken entfernen und dann punktuell behandeln.
- Bei Naturstein immer Fachreiniger verwenden oder Rat im Baustoffhandel (z. B. Hornbach) einholen.
Fazit
Der Salztrick ist simpel, günstig und oft überraschend effektiv. Er ersetzt keinen Profi bei schweren, alten Schäden, aber für die schnelle, praktische Flurrettung ist er genau das Richtige. Probieren Sie es aus — und schreiben Sie gern, was bei Ihnen funktioniert hat oder welche Hausmittel Sie im Kiez empfehlen.









