Sie sitzen den ganzen Tag am Küchentisch, im Home-Office oder im kleinen Büro im Kiez — und gegen Feierabend rebelliert der Rücken. Gute Nachricht: Sie brauchen keine Stunde Yoga oder teure Geräte. Fünf Minuten gezielte Bewegung reichen oft, um Spannungen zu lösen, Haltung zu verbessern und akute Beschwerden zu mindern. Ich zeige Ihnen eine einfache, sichere Routine, die ich selbst täglich anwende und die auch meinen Kolleginnen bei langen Redaktionssitzungen geholfen hat.
Warum 5 Minuten schon wirken
Kurze, focused Einheiten bringen drei Dinge: sie erhöhen die Durchblutung, mobilisieren Wirbelsäule und Becken und aktivieren die Rumpfmuskulatur — alles wichtige Faktoren gegen Rückenschmerz. Studien und Praxis zeigen: öfter kleine Pausen sind effektiver als seltene lange Trainings. Wenn Sie das fünfminütige Programm mehrmals am Tag wiederholen, spüren Sie schnelle Verbesserungen.

Das 5‑Minuten-Programm (für jedermann)
Nehmen Sie sich eine Yogamatte oder einfach einen Teppich. Keine Vorkenntnisse nötig. Atmen Sie bewusst mit — das ist Teil der Wirkung.
- Bewusste Atmung & Becken-Kippung (60 Sekunden)
Setzen oder legen Sie sich flach. Atmen Sie tief in den Bauch ein, beim Ausatmen das Becken leicht nach oben kippen (pelvic tilt). 8–10 langsame Wiederholungen. Das löst Spannung im unteren Rücken. - Cat-Cow auf allen Vieren (60 Sekunden)
Hände unter den Schultern, Knie unter den Hüften. Beim Einatmen Rücken durchhängen (Cow), beim Ausatmen Rücken runden (Cat). Langsam, mit Atemrhythmus, 6–8 Wiederholungen. - Kindhaltung mit Seitstreckung (45 Sekunden)
Aus der Vierfüßlerposition die Hüften zurück zur Ferse, einen Arm zur Seite strecken und sanft zur gegenüberliegenden Seite arbeiten. Wechseln Sie nach 20–25 Sekunden. Das dehnt untere Rippen und seitliche Rückenmuskeln. - Brücke für Gesäß und untere Rückenmuskulatur (45 Sekunden)
Auf den Rücken legen, Füße hüftbreit, Becken anheben, kurz halten, langsam absenken. 8–10 Wiederholungen. Aktiviert die Körpermitte und entlastet die Lendenwirbelsäule. - Thorakale Rotation im Sitzen (45–60 Sekunden)
Aufrecht sitzen (auf einem Stuhl oder Kante der Couch). Arm vor die Brust winkeln und den Oberkörper zur Seite drehen, Blick folgt der Bewegung. 6–8 Wiederholungen pro Seite. Mobilisiert die Brustwirbelsäule — häufig vernachlässigt, aber entscheidend für eine gute Haltung.
Praktische Tipps & Sicherheit
- Kein plötzlicher Schmerz? Stoppen Sie sofort und konsultieren Sie bei starken Beschwerden Physiotherapie oder Arzt.
- Atmen Sie bewusst — viele halten die Luft an, das reduziert die Wirksamkeit.
- Wenn Sie wenig Platz haben: die Übung passt neben dem Küchentisch. Eine IKEA‑Matratze oder Matte von DM reicht.
- Wiederholen Sie das Programm 2–3× täglich. Besser kurz und regelmäßig als selten und lange.

Varianten für unterschiedliche Niveaus
Bei chronischen Problemen bevorzugen Sie langsame, schmerzfreie Bewegungen und ärztliche Begleitung. Fortgeschrittene können die Brücke mit einem Bein verlängern oder die Thorax-Übung mit einem Schaumstoffroller ergänzen — den gibt’s günstig bei Decathlon oder Sportgeschäften in Ihrer Stadt.
Kurz-Check: Arbeitsplatz in 60 Sekunden
- Bildschirm auf Augenhöhe — ein Stapel Bücher hilft sofort.
- Unterer Rücken unterstützt? Kissen hinter den Lenden-Bereich legen.
- Stehpausen einbauen: Timer auf 30–40 Minuten stellen.
Ich gebe zu: ich bin kein Fan von übertriebenen Wellness‑Versprechen, aber diese fünf Minuten haben mir und vielen Kolleginnen echte Entlastung gebracht — ohne großen Aufwand. Probieren Sie es direkt jetzt: stellen Sie den Timer auf fünf Minuten und machen Sie die Routine einmal durch. Wenn Sie möchten, berichten Sie im Kommentar, ob es geholfen hat oder welche Variante Sie bevorzugen. Teilen Sie den Artikel mit jemandem, der den Rücken auch oft spürt — manchmal genügt ein kleiner Reminder.









