In deutschen Küchen tobt ein stiller Kulturkampf: leichte, beschichtete Pfannen gegen wuchtiges Gusseisen. Manche schwören auf die schnelle Reinigung, andere auf die Bräunung und Langlebigkeit. Ich koche seit über einem Jahrzehnt, habe beides benutzt — und sehe klare Gründe, warum viele hierzulande beides im Schrank haben.
Warum die Debatte so laut ist
Die Entscheidung ist nicht nur kulinarisch, sondern auch ökologisch und finanziell. Stiftung Warentest prüft regelmäßig Pfannen, Hersteller wie WMF, Fissler oder Petromax prägen den Markt, und Second‑hand‑Märkte (eBay Kleinanzeigen, Flohmärkte) machen gusseiserne Töpfe erschwinglich.
Was die Antihaftpfanne bietet
- Leichtes Handling: geringes Gewicht, schnelle Erhitzung, ideal für Eier und Pfannkuchen.
- Einfache Reinigung: kaum Anhaften — perfekt für den Alltag in einer WG oder wenn es schnell gehen muss.
- Moderne Beschichtungen: PTFE (z. B. Teflon) und keramische Varianten; PTFE ist haltbar, keramisch hitzebeständiger, aber oft weniger langlebig.
- Preis: von günstigen Discount‑Modellen bis zu Premiummarken wie WMF oder Fissler.
Nachteile sind real: Beschichtungen nutzen sich ab, Metallwerkzeug beschädigt die Oberfläche, und bei extremem Überhitzen können gesundheitliche Bedenken auftauchen. In der EU sind besonders schädliche Chemikalien stark reguliert, trotzdem bleibt die Lebensdauer kürzer als bei Gusseisen.

Was Gusseisen besonders macht
- Hitzespeicherung und gleichmäßige Bräunung — ideal für Steaks, Schmoren, Aufläufe.
- Robustheit: Richtig gepflegt hält Gusseisen Jahrzehnte; viele Familien geben Pfannen weiter.
- Gusseisen gibt geringe Mengen Eisen an Speisen ab — für Menschen mit Eisenmangel kann das nützlich sein.
- Vielseitig: offen für hohe Temperaturen, backofentauglich und funktioniert auf Induktion.
Nachteile: Gewicht, längere Aufheizzeit, Pflegeaufwand (einbrennen, ölen, Rostschutz). Emaille‑Gusseisen (Le Creuset, Staub sind in Deutschland beliebt) kombiniert einfache Pflege mit Optik, ist aber teurer.
Wann Sie welche Pfanne wählen sollten
Die Faustregel, die ich selbst benutze: Wenn Sie täglich schnell und sauber kochen wollen — Antihaft. Für besonders gute Röstaromen, Braten und Schmorgerichte — Gusseisen. Viele meiner Freunde in Berlin und München haben beide Varianten griffbereit.
- Für Frühstück, Pfannkuchen, Fischfilets: Antihaft.
- Für Steak, Braten, Aufläufe, Schmoren: Gusseisen (oder emailliertes Gusseisen).
- Wenn Sie oft backen oder über offener Flamme kochen: Gusseisen.
Praktische Tipps zur Pflege
Ein paar einfache Regeln verlängern die Lebensdauer jeder Pfanne:

- Antihaft: niemals leer erhitzen, keine Metallwerkzeuge, sanfte Reinigung, bei Verschleiß rechtzeitig ersetzen.
- Gusseisen: nach dem Spülen sofort trocknen, dünn einölen, bei Rost kleine Stellen abschleifen und neu einbrennen.
- Beide: induktionsgeeignet prüfen und Hitze langsam erhöhen — das schont Beschichtung und Material.
Ein kleiner Wow‑Fakt
Gusseisen kann tatsächlich messbar Eisen in saure Speisen abgeben — besonders bei Tomatensaucen. Das ist kein Ersatz für ärztlich verordnetes Eisen, kann aber beim täglichen Kochen einen spürbaren Beitrag leisten.
Fazit
In Deutschland sieht man selten eine eindeutige Mehrheit: viele Haushalte kombinieren Antihaft und Gusseisen. Für die schnelle Alltagsküche ist die beschichtete Pfanne unschlagbar praktisch; wer aber Geschmackstiefe, Langlebigkeit und Robustheit will, greift zum Gusseisen. Meine Empfehlung: kaufen Sie das, was zu Ihrem Kochstil passt — und investieren Sie lieber in ein gutes Stück, das Sie reparieren können, statt billige Wegwerfware.
Welche Pfanne benutzen Sie? Teilen Sie Ihre Erfahrungen — vielleicht lernen wir alle noch ein paar Tricks dazu.









